Der SEG wurde entwickelt und standardisiert von Dipl.-Psychologe Uwe Boving.
In den kognitiven Theorien nach Beck, Ellis und Meichenbaum sind
sogenannte dysfunktionale Gedanken verantwortlich für unerwünschtes
Verhalten und Erleben. Stresserleben wird zurückgeführt auf solche Gedanken.
Hinter diesen Gedanken stehen Muster, die sogenannten absolutistischen
Kernannahmen. Je nach Autor werden unterschiedliche genannt. Bei den meisten
werden Perfektion, Anerkennung, Stärke und Kontrolle beschrieben.
Charakteristisch für diese Konstrukte ist ihr absoluter Wille. Also die
Überhöhung von nachvollziehbaren, bei nahezu jedem Menschen angelegten
Wünschen und Bedürfnissen zu einem absoluten Muss. Dies kann in der Realität
aber nicht erfüllt werden. Dadurch kommt es zwangläufig immer wieder zu
Enttäuschungen und Belastungserleben.
Diese Kognitionen, also Gedanken, Einstellungen und Bewertungen führen dazu, sich selbst Stress zu erzeugen. Es bedarf also noch nicht einmal eines äußeren Anlasses, um Stress zu erleben.
Der SEG ist ein diagnostisches Instrument, um die absolutistischen Gedankenstrukturen aufzuzeigen.
Im SEG werden 5 solcher absolutistischen Kernanahmen auf auf 5 Skalen abgebildet:
Dieser Test ist seit 2011 online. Die Ursprungsform enthielt 30 Items, die auf 6 Skalen verteilt waren. Die Normtabellen für dieses Testverfahren basieren auf einer Stichprobe mit mehr als 1200 Probanden. Im April 2016 wurde auf dieser Basis auch eine Faktorenanalyse berechnet.
Die Skala Kontrolle konnte in dieser Faktorenanalyse nicht als eigenständiger Faktor identifiziert werden. Die meisten ursprünglichen Items für diese Skala laden auf anderen Skalen hoch und wurden dann diesen Skalen zugeordnet. 2 Items erwiesen sich als nicht hochladend und wurden aus dem Test gestrichen.
Statistische Details mit dem Ergebnis der Faktorenanalysen finden Sie bei den Normtabellen.
Dieser Test enthält 28 Items. Die Durchführung dauert ca. 4 Minuten.
Im ersten Schritt wird hier auch diagnostisch vorgegangen. Es wird versucht, die dysfunktionalen Gedanken und im Idealfall auch die zugrunde liegenden absolutistischen Strukturen zu identifizieren. Hier kann der SEG ein hilfreiches zusätzliches Instrument sein, um darüber Erkenntnisse zu liefern.
Im nächsten Schritt wird dann versucht, mit der Methodik des sokratischen Dialogs die Überzeugungen für die dysfunktionalen Gedanken zu schwächen und dann funktionale Gedanken zu entwickeln und einzuüben.
Es gibt immer wieder nicht-therapeutische Situationen, in denen die Veränderung von dysfunktionalen Gedanken wichtig ist. Dies kann in Einzelberatungen oder auch im Gruppenkontext der Fall sein. In der Regel ist dies ein Element von multimodalen Maßnahmen zur Stressbewältigung. Und das im Einzel- und Gruppensetting. Häufig angewandte Programme wie das SIT (Stressimpfungstraining) nach Meichenbaum oder Kaluza-Programm enthalten auch diese kognitiven Elemente.
Doch was tun, wenn beim Berater /Coach / Kursleiter keine einschlägige Therapieausbildung vorhanden ist und / oder diese Möglichkeit im Gruppenkontext nicht gegeben ist? Hierfür wurd der SEG plus entwickelt.
die nichtWenn man nun
Mit dem SEG plus wurde ein neuartiges psychologisches Testinstrument geschaffen. Es ist intelligent und lösungsorientiert.
Zunächst wird der SEG durchgeführt. Auf der Basis der Ergebnisse aus diesem Test wird dann das weitere Vorgehen bestimmt.
Jede der 5 Skalen aus dem SEG enthält ein Paket von 10 Ideen für Umbewertungen (=funktionale Gedanken). Es werden die Pakete von den Skalen mit erhöhten Werten im SEG angezeigt. Der Proband soll hier angeben, wie überzeugt er von diesen alternativen Gedanken ist. Es wird also getestet, wie sehr der Proband von den Gedanken zum Testzeitpunkt bereits überzeugt ist.
Denn das ist ein wichtiges Kriterium bei der kognitiven Umstrukturierung. Am Anfang steht die rationale Überzeugung, die dann in einem Lernprozess zu einer emotionalen werden soll.
Die Ergebnisse aus dem SEG plus können dann Grundlagen und Richtungen für die Formulierung von funktionalen Gedanken liefern.
Ausfüllzeit: ca. 4 Minuten