Die Datenanalyse des Work Ability Index
Hintergrund
Der WAI
wurde in ursprünglich in Finnland entwickelt und ist mittlerweile ein
oft und in vielen Ländern genutztes Instrument zur Erfassung der
Arbeitsfähigkeit von Erwerbstätigen. Der WAI berücksichtigt die körperliche
und die psychische Ebene der Arbeitsfähigkeit. Diese kann durch Krankheiten
– körperlich und psychisch beeinträchtigt sein.
Für die
Gesundheitsbefragung kann wahlweise die Kurz- oder Langform des WAI
eingesetzt werden.
Der WAI unterscheidet sich von klassischen
Fragebogeninstrumenten in dem Sinne, dass es sich hierbei um ein sehr
heterogenes Konstrukt handelt, welches sich durch zehn Fragen aus
unterschiedlichen Bereichen zusammensetzt. Der WAI ist in diesem
Zusammenhang kein Messinstrument im herkömmlichen Sinne, sondern in erster
Linie als Index, Indikator oder als „tool“ zu verstehen.
Der WAI
kann verschiedene Funktionen erfüllen:
- er objektiviert das Konstrukt Arbeitsfähigkeit
- derzeit über 600 WAI-Referenzwerte (Normtabelle)
- kann ein Maß für die Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen darstellen
- Der WAI zeigt Handlungsbedarf an, er macht jedoch keine Aussagen zu
Ursachen und Maßnahmen
Der Aufbau
Dieser Analyse liegen der Kurzform des WAI zugrunde. Er besteht aus
zehn Items:
- Sind Sie bei Ihrer Arbeit vorwiegend geistig tätig, vorwiegend körperlich tätig, etwa gleichermaßen geistig und körperlich tätig?
- Derzeitige Arbeitsfähigkeit im Vergleich zu der besten, je erreichten Arbeitsfähigkeit
- Arbeitsfähigkeit in Bezug auf die Arbeitsanforderungen (körperlich / psychisch)
- Anzahl der aktuellen ärztlich diagnostizierten Krankheiten.Arbeitsfähigkeit in Bezug auf die Arbeitsanforderungen. In der Kurzform des WAI werden insgesamt
14 Krankheiten benannt.
- Geschätzte Beeinträchtigung der Arbeitsleistung durch die Krankheiten
- Krankenstand im vergangenen Jahr (12 Monate) - krankheitsbedingte Fehltage
- Einschätzung der eigenen Arbeitsfähigkeit in zwei Jahren
- Psychische Leistungsreserven
- Haben Sie in der letzten Zeit Ihre täglichen Aufgaben mit Freude
erledigt?
- Waren Sie in letzter Zeit aktiv und rege?
- Waren Sie in der letzten Zeit zuversichtlich, was die Zukunft
betrifft?
Die Analyse
Diese Analysen und Auswertungen
beziehen sich auf die Ergebnisse WAI in der Kurzform, den wir auf diesen Seiten
für die Durchführung als Einzelbefragungsinstrument für Berater /
Therapeuten, für Gruppenbefragung in Firmen und Organisationen und auch
als kostenloses Tool zur Überprüfung der eigenen Arbeitsfähigkeit zur
Verfügung stellen.
Als Hypothesentests wurden der Rangkorrelationstest nach Spearman und der
Mann Whitney U-Test benutzt.
Die Datenerhebung stammt vom
30.03.2016. In die Analysen flossen die Daten von 679 Probanden ein.
Einige Schlüsselergebnisse dieser Analysen:
- Sämtliche Ergebnisse zeigen signifikante Unterschiede bei Probanden aus den
drei verschiedenen Tätigkeitsfeldern. Geistig Tätige schildern deutlich
bessere Arbeitsfähigkeit als körperlich Tätige.
- Die am häufigsten genannten Krankheiten waren:Psychische Beeinträchtigungen und Erkrankungen des Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems von Rücken, Gliedern oder anderen Körperteilen
- Anwesenheit am Arbeitsplatz bedeutet nicht zwangsläufig, dass der
Mitarbeiter auch gesund ist. Die Höhe der Fehlzeiten von Arbeitnehmern
ist kein zuverlässiger Indikator für den Gesundheitszustand und die
Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter.
- 66% der körperlich Tätigen ist sich nicht sicher oder hält es sogar
für unwahrscheinlich, in 2 Jahren die derzeitige Tätigkeit noch ausüben
zu können
- 10% aller Probanden gaben an, auf mehr als 100 Fehltage im vergangen
Jahr zu kommen. 42% der körperlich Tätigen hatte mehr als 25 Fehltage.
- 60% aller körperlich Tätigen geben eine ärztlich diagnostizierte
Erkrankung im Bereich Rücken, Muskulator bzw. Skelett an.
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Gesamttests